Riebl, Stopfer, Pflutta

Der Vorarlberger Riebelmais ist typischerweise ein weißer Hartmais (andere Kornfarben bilden die Ausnahme). In der Geschichte hatte der Weißmais eine besondere Bedeutung, weil sein Mehl dem Weizenmehl beigemischt werden konnte, ohne dass dies auf den ersten Blick zu erkennen war.

Geschichte und Erhaltung

Riebelmais hat in Vorarlberg rund 300 Jahre Tradition. Das erste Auftreten von Mais im Rheintal fällt in die Mitte des 17. Jahrhunderts. Bereits um etwa 1800 hatte der Mais das wichtigste traditionelle Getreide Vorarlbergs, den Dinkel, überflügelt. Da der Mais auf kleinen Flächen relativ hohe Erträge lieferte, wurde er zur Selbstversorgung von vielen Familien angebaut. Seine letzte Blüte erlebte der Riebelmais in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg.

Durch eine intensive Sammlung in den Jahren 2005 – 2009 konnten Samen vom traditionellen Riebelmais von etwa 40 Kleinerzeugern in Vorarlberg dokumentiert und in weiterer Folge gesichert werden. 

Anbau und Verwendung

Mit der Wiederbelebung des großflächigen Anbaus und einer gezielten Vermarktung erobert sich der Vorarlberger Riebelmais seinen Platz im Lebensmittelregal wieder zurück. Die Saatgutvermehrung erfolgt nach wie vor händisch. 

Wir beziehen Riebel und Bramata von Richard Dietrich aus Lauterach, dem Wegbereiter des Riebel Revivals in Vorarlberg .

Riebel ist feiner vermahlen, wohingegen Bramata etwas grobkörniger ist. Bei Richard Dietrich wird das Saatgut nach wie vor händisch verarbeitet: Nachdem die Maiskolben im Herbst geerntet und zum Trocknen aufgehängt werden, geht’s im Frühjahr ans Rebeln. Händische Selektionsarbeit sozusagen.

Die Durchschnittserträge dieser alten Sorten liegen etwa bei 3.500 kg pro Hektar und damit bei einem Drittel der Standarderträge moderner Sorten. Eine Handvoll Landwirte bauen den Riebelmais jährlich aus selbstgezogenem Saatgut an.

Die Internationale Slow Food Stiftung hat den Riebelmais als eines von 11 österreichischen Produkten in die Arche des Geschmacks aufgenommen. Diese müssen außergewöhnlich im Geschmack und regional verankert sein, aus nachhaltiger Produktion stammen, gentechnikfrei sein und selten vorkommen. 

Daneben bewirtschaftet Richard Dietrich in Lauterach ca. 2 ha Obstpflanzen, davon 0,8 ha Spezialobst Dabei handelt es sich um die umfangreichste Sortensammlung in Vorarlberg (ca. 200).

Quellenangabe: köstlichesausvorarlberg.at, dietrich-kostbarkeiten.at

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