Warum an Ställen Holunderbäume stehen….

Derzeit ist im Kleinwalsertal der Holunder in voller Blüte. Während des Sammelns fiel mir eine Stelle auf wo zwei alte Holunderbäume stehen. In meiner Erinnerung war dort einmal ein Stall. So kam mir der Gedanke wieso Holunderbäume bei uns so oft an Ställen wachsen. Im großen WWW habe ich etwas nachgeforscht und manch informative Zusammenhänge aber auch Wunderliches, Religiöses und etwaige Mythen gefunden, die ich nachfolgend zusammenfasse.

Der Holunder war ein Schutzbaum, der an jeder Scheune stand. In ihm wohnte der gute Hausgeist. Vor den Stall gepflanzt schirmte er das Vieh vor Verhexung ab und schützte Höfe vor Feuern, Seuchen und Verzauberung.

Es geht auf die Mythologie der Germanen zurück, die den Holunder als Sitz der Göttin Holda, der Beschützerin von Haus und Hof, sahen. Daraus wurde später Frau Holle aus Grimms Märchen - die den Schnee (Holunderblüten) beim Bettenaufschütteln zur Erde fallen ließ. Im Zuge der Christianisierung wurde der heilige St. Nikolaus an die Stelle von Frau Holle gesetzt. Den Holunderzweig den er in der Hand hielt – ein Symbol für Fruchtbarkeit- verwandelte sich in eine Rute.

Zugleich galt der Holunder als Schutz gegen schwarze Magie und bösen Zauber. Auch sollte er vor Feuer und Blitzeinschlag bewahren – die heilige Familie soll auf der Flucht nach Ägypten unter einem Holunderbaum gerastet haben. Daher rührt der Glaube, der Holunder gehöre zu den Bäumen, die nicht vom Blitz getroffen werden.  Judas soll sich an einem Holunderbaum erhängt haben- deshalb seien Holunderbäume so krumm.

Auch in der modernen Mythologie spielt der Holunder eine Rolle. Der Zauberstab des Dumbledore (Harry Potter) war ein Elderstab (Elder engl. für Holunder).

Die Blüten werden frisch für Sirup, Limonade, Bowle, Likör, Essig, Wein, Gelee, Sorbets, Cremes oder zum Ausbacken verwendet. Getrocknete Blüten für Tee, Brot und Gebäck. Aus den frischen Früchten können Saft , Sirup, Likör, Gelee, Mus, Kompott, Saucen gezaubert werden.

Zum Schluss nach ein paar Weisheiten wobei ich Eine noch nicht ausprobieren möchte :-)

 „Willst du aus dem Leben scheiden, musst du den Holunder schneiden!“

 „Rinde, Beere, Blatt und Blüte, jeder Teil ist Kraft und Güte“.

P.S. Ein altes Sprichwort besagt auch, dass man vor jedem Holunderstrauch den Hut ziehen soll!

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